
Während ich durch die Strasse von Paris schlendere und mich in den Vierteln verliere, fällt mir Marc Lavoine’s Lied «Paris» ein. «Paris, Paris, wieviel? Paris, alles, was Du willst!», sang er damals, als ich hier, genau wie Jacques, als Studentin in einem kleinen Dachgeschosszimmer im 6. Stock im Boulevard Saint Germain wohnte. Es ist etwas Magisches, dass diese alten Räume an sich haben, diese geheimen Geschichten, die sie verborgen halten, Geschichten, wie die von Sofia und Jacques. Könnte man sie doch zum Reden bringen, ihnen Fragen stellen, zu den ehemaligen Bewohnern, den Dienstleuten, die hier ihr beschwerliches Dasein fristeten, von dem Leid erfahren, aber auch von der Liebe und Hoffnung, die nie stirbt.
Doch sie schweigen und so muss ich mich aufmachen und selbst nachforschen, in den wenigen historischen Dokumenten, die von den Zuständen berichten, die man lieber vergessen hätte. / aus der Geschichte gestrichen hätte.
Ich lasse mich treiben, durch die Strassen, wie Blut das durch Adern fliesst und spüre den Pulsschlag dieser Stadt. Vorbei an den kleinen Bistrots, den beeindruckenden Monumenten, entlang der majestätischen Boulevards, hinein in die malerischen Gassen, sauge ich die Energie auf die aus jeder Ecke strömt, die